24 Tricks: Streiten wie ein Fiesling

24 Tricks: Streiten wie ein Fiesling. Mann und Frau schauen grimmig in die jeweils andere Richtung. Sie sind bestimmt inmitten eines Streites.

Sieht auf den ersten Blick aus wie eine Anleitung für Streithähne, ist aber eigentlich eine gute Landkarte für dich in der Wildnis von Diskussion und Streit. Schau sie dir genau an, damit du nicht vom Weg abkommst.

Hast du schon mal daran gedacht, wie du die Situation in deiner Partnerschaft verschärfen kannst? Beschäftige dich mit dem Thema Streit! Das ist immer ein guter Ansatz. Hier habe ich 24 fiese Tricks fürdich. Die meisten davon werden mir in meiner Praxis immer wieder erzählt. Manche kenne ich privat ganz gut und einen habe ich neulich erst gelernt. Mehr verrate ich nicht …

Vielleicht erkennst du dich wieder und schmunzelst darüber. Aber nicht, dass du den Spieß umdrehst. Am Ende bricht bei dir zuhause die blanke Harmonie aus! Ich übernehme keinerlei Verantwortung.

Oder doch lieber so? Was kannst du tun, um NICHT fies zu streiten?

Stell dir vor, du hättest eine Landkarte. In dieser Landkarte sind deine Ziele eingezeichnet und die verschiedenen Wege dorthin. Die geeignete Route ist auch ganz ordentlich je nach Transportmittel farblich unterschiedlich markiert.

Was wäre diese Karte wert ohne eine Markierung der Stolpersteine, Umleitungen, kaputten Straßen, den Räubernestern oder anderen gefährlichen Stellen?

Hier sind meine Markierungen:

24 Warnungen vor fiesen Streit-Fallen:

1. Streitfrage verändern

Stelle die Aussage deines Gegenübers infrage. Das gelingt dir ganz leicht, wenn du Aussagen deines Partners übertreibst oder verallgemeinerst. Picke dir in der Aussage „nie“, „immer“, „keiner“, „alle“ oder ähnliche Verallgemeinerungen heraus und bringe deinen Partner damit in Erklärungsnot.

2. Mit Fragen Nebel erzeugen

Frei nach Schopenhauer, kann man durch zu viele Detailfragen seinen Partner verwirren und aus dem Konzept bringen. Am sichersten gelingt dir das, wenn du nach keinerlei logischer Struktur wild alles durcheinander fragst. Hinterfrage die Antworten wiederum in ganz neue Richtungen. Du kannst auch so hinterfragen, dass dein Partner meint, du willst auf das Gegenteil hinaus. Wenn dein Partner schließlich nur noch mit „Nein“ antwortet, kannst du das „Nein“ noch hinterfragen.

3. Falsche Schlussfolgerungen ableiten

Schiebe deinem Partner falsche Schlussfolgerungen unter. Am besten gelingt das, wenn du zuerst ein paar Fragen stellst, diese dann aber wissentlich falsch und überzogen zusammenfasst, interpretierst oder beantwortest.

4. Provozieren

Provoziere deinen Partner ein bisschen, bis er wütend wird. Kleine Frechheiten, Neckereien und als Witz verpackte Sticheleien schaffen das meist recht schnell. Wenn dein Partner wütend genug ist, wird er irgendwann unüberlegt antworten. Dann antwortest du betont reflektiert und gelassen mit der Killerfrage: „Warum regst du dich denn so auf?“

5. Persönliche Angriffe

Wenn du merkst, dass dein Partner sachlich bleibt, kannst du das Thema auf deinen Partner umleiten. Direkte Angriffe lenken zuverlässig vom eigentlichen Thema des Streits ab. Geht dein Partner zum Gegenangriff über, dann kontern wie oben: „Warum regst du dich denn so auf?“

6. Auf Schwächen herumreiten

Gut zuhören und dann Schwächen in der Argumentation des Anderen ansprechen und darauf herumreiten. Dann wieder den nächsten Schwachpunkt herauspicken usw.

7. Fragetechnik

Eine kurze geschlossene Frage, dann eine offene: „Findest du das richtig? (Egal ob “Ja” oder “Nein” als Antwort kommt) Warum …?“

8. Roten Faden zerreißen

Um deinen Partner aus dem Konzept zu bringen, kannst du unterbrechen, Zwischensätze einfügen oder besonders gemein fragen: “Was ist der Hintergrund deiner Aussage?“ Du kannst auch Gegenfragen benutzen.

9. Fragen, die deinen Partner dumm dastehen lassen

Du kannst höflich darum bitten, eine Frage stellen zu dürfen. Dann fragst du etwas, auf das es keine Antwort gibt.

10. Dagegen sein

Das hat schon in der Pubertät bei unseren Eltern bestens funktioniert. Als Erwachsene können wir das kaschieren mit: „Wir sollten bedenken …“ Hochinteressant, aber …“ und dann ziehst du dich bitte immer wieder auf die Aussage zurück, dass du die Angelegenheit doch bloß differenziert betrachten wolltest.

11. Du verstehst mich falsch

Wenn du deinem Partner sagst, dass er dich falsch versteht, ist das fast immer mit einer emotionalen Reaktion verbunden, auf der du dann herumreiten kannst.

12. Abwerten

„Du bist ein Mann, Du kannst das nicht verstehen.“ Das funktioniert auch mit der Berufsgruppe des Partners oder der Farbe des Hemdes: „Du bist Vertreter, das merke ich gerade wieder sehr deutlich.“ „Die Farbe deines Hemdes entspricht deiner Gesinnung.“

13. Integrität in Zweifel ziehen

Du kannst das Streitthema als gutes Beispiel umdeuten, um deinem Partner zu zeigen, dass es ihm nicht ums Prinzip gehen kann, sondern, dass er stattdessen nicht integer ist. „Du verlangst von mir, dass ich nachhaltiger einkaufe. Aber du hast gerade eine Flugreise gebucht.“

14. Nebensächlichkeiten aufblasen

Lenke deinen Partner vom eigentlich strittigen Punkt ab und fokussiere dich auf einen banalen Nebenschauplatz.

15. Moralisch werden

„Willst du in Kauf nehmen, dass ich …“

16. Große Linie

Spiele Fakten und Thesen als kleinlich herunter und fokussieren sich auf die „große Linie“. Damit spielst du deinen Partner sehr schnell an die Wand

17. Keine große Linie

Im Gegenteil zu Obigem: Vernachlässige keine Details. „Das ist schnell daher gesagt.“ oder „Dein Argument ist mir zu ungenau.“ „Das ist mir noch nicht sorgfältig genug durchdacht“.

18. Nach dem Datum oder der Uhrzeit fragen

Wann war das denn? Das jagt jeden auf die Palme, weil die wenigsten von uns ein kartographisch und zeitlich korrektes Gedächtnis haben und diese Frage schlicht nicht beantworten können. Wir bringen ja oft schon die einfachsten Ereignisse in ihrer zeitlichen Abfolge durcheinander!

19. Der gesunde Menschenverstand

Sich auf den gesunden Menschenverstand zu berufen, macht beinahe immer mundtot. „Das weiß doch jeder!“

„Das ist längst bewiesen …“

20. Für blöd verkaufen

„Das kann ich dir sagen, aber was kannst du damit anfangen?“ oder du antwortest auf eine Frage mit „ja, warum?“ oder mit: „Was macht das mit dir, dass du mich das jetzt so fragen musst?“

 21. Schreien

Hilft auch, um deinen Partner einzuschüchtern. Klappt aber nur, wenn man ansonsten ruhig ist und das Lautwerden nicht überstrapaziert. Es muss überraschend eingesetzt werden.

22. Schreien unterstellen

Auch das klappt wunderbar, um vom Thema abzulenken. Abgesehen davon, dass manchmal die Lautstärke tatsächlich zu hoch ist, kann man mit dieser Unterstellung prima im Weiteren über Kommunikation oder über das Thema „Wer schreit, hat unrecht“ sprechen.

 23. Sex

Was du in Filmen immer wieder siehst: Biestige Mädels verführen ihren meckernden Partner kurzerhand. Männer haben diesen Trick sowieso parat. Probiere es aus!

24. Kein Sex

Den Partner schmollend mit Sexentzug zu bestrafen, höre ich hingegen im echten Leben deutlich öfter, als sich gegenseitig mit Küssen mundtot zu machen.

Zusammenfassung:

Wenn vernünftiges Reden scheinbar nichts mehr hilft, fängt man auf die eine oder andere Art an, den Streit zu manipulieren. Blind drauf los zu streiten, bringt dich aber nicht ans Ziel, sondern führt zu Umwegen und Verzettelungen. Du musst nicht in jedes Fettnäpfchen treten. Deshalb sind Bewusstsein und eine gute Landkarte nötig, um dein Ziel im Auge zu behalten. Kennst du die Landkarte, kannst du frei wählen, welchen Weg du nimmst und erkennst auch sehr schnell, wenn du dich mal verirren solltest.

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